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An- und Ablegen
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Im Gegensatz zum Einparken von Autos ist das Anlegen von Schiffen etwas
komplexer. Beim Anlegen müssen andere Faktoren, die den Kurs des
Schiffes beeinflussen bedacht werden wie z.B. Strömung und Wind. Speziell
beim Anlegen ist der Wind immer zu beachten. Auf Segelschiffen schaut
jeder Skipper vor dem Anlegen immer erst auf den Verklicker (Windrichtungsanzeiger),
auf Motorbooten ist ein derartiges Gerät leider nur selten zu finden.
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Warum den Wind beachten?
Zum Anlegen sucht man eine
Stelle aus, an der man gegen den Wind anlegen kann. Sollte beim Anlegen etwas
schief gehen, so braucht der Schiffsführer nur abzuwarten und
der Wind treibt ihn von der Anlegestelle weg. Gegen den Wind bleibt ein Schiff
länger manövrierfähig, da es gegen den Wind mehr Strömung
am Ruderblatt hat. Nach dem angelegen ist die Position bei ablandigem Wind die
ruhigste Art zu übernachten.
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Mit dem Wind anlegen führt dazu, das bei einem Fahrfehler das Schifff
unweigerlich auf den Steg getrieben wird. Liegt man in dieser Position
wirft der Wind das Schiff mit den Wellen (besonders kleinere Schiffe) immer
wieder gegen den Steg.
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Beim Ablegen ist diese Position ebenfalls die Einfachere.
Wirft man die Leinen los, treibt das Schiff von selbst vom Steg weg. Der
ablandige Wind vereinfacht das Ablegemanöver erheblich.
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Sollte es einmal passieren, das abends richtig angelegt
wurde, aber der Wind über Nacht gedreht hat, so kommt die Situation,
das man gegen den Wind ablegen muß. Diese Situation führt
zu Streß, da ein Schiff gegen den Wind nur schwer vom Steg
weggedrückt werden kann. Ein Schiff von 11m länge hat oftmals eine
gesamtfläche von über 20m2 die der Wind angreifen kann.
Drückt man das Schiff weg, so ist es wieder am Steg
bevor Manöver eingeleitet werden können. In einer derartigen Situation hilft nur
ein überaus starkes Bugstrahlruder, oder aber das Ablegen über
die Vorspring
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Vor dem Manöver sollte der vordere Bereich des Schiffes bis
zur Spitze gut abgefendert werden. Alle Leinen bis auf die Vorspring werden gelöst.
Vorspring muß sich vom Boot aus lösen und einholen lassen, auf
Möglichkeiten des Verklemmens der Leine beim Einholen achten. Ruderlage
hart zum Steg. Langsame Fahrt vorraus. Die Fahrt kann gesteigert werden,
wenn sich das Boot nicht gegen den Wind löst. Ist eine Schräglage
zum Steg hin erreicht, Ruderlage Mittschiffs. Vorleine lösen
und einholen. Fahrt Achteraus.
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VORSICHT! Viele Verdränger lassen sich bei
Rückwärtsfahrt nur schwer steuern und fahren dahin wo der Wind sie
hin treibt.
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An- und Ablegen ist die Fähigkeit, nach der andere Menschen die
Kenntnisse eines Skippers einschätzen. Ist jemand über den gesamten Atlantik
gefahren, hat dabei super navigiert und sich als perfekter Skipper
herausgestellt. Beurteilt wird er von den Anderen nur danach, wie er das
Schiff anlegt.
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Festmachen
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Schiffe werden mit vier Leinen festgemacht. Vorleine,
Vorspring, Achterspring, Achterleine. Wird ein Boot nur mit Vor-
und Achterleine festgemacht, kann es aufgrund seiner runden Bugform
durch Wind oder Strömung nach vorne und hinten versetzen. Nur alle vier
Leinen halten ein Schiff an seiner Position.
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Rechts- und linksdrehende Schrauben
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Läuft die Schraube eines Schiffes, so versucht die Schraube
neben der Vorwärtsbewegung auch eine seitliche Bewegung des Schiffes zu
verursachen. Da die Schraube auf Vorrausfahrt hin optimiert ist, ist dieser
Effekt bei Vorwärtsfahrt nur gering. Bei Rückwärtsfahrt
ist die Schraube nicht so optimal, sie erzeugt einen sehr starken
Versatz, den sogenannten Radeffekt. Je nachdem
in welche Richtung die Schraube bei Rückwärtsfahrt dreht,
versetzt sie das Schiff nach Backbord oder Steuerbord. Schrauben werden
nach Ihrer Drehrichtung bei Vorwärtsfahrt benannt.
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Dieser Radeffekt läßt sich natürlich auch ausnutzen. Er kann
eine Drehbewegung des Schiffes unterstützen.
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Es soll möglichst gegen Strom und Wind
angelegt werden, weil sich das Fahrzeug dabei besser manövrieren
läßt. |
Beim Anlegen in stromfreien Gewässern ist der
günstigste Anlaufwinkel ein möglichst spitzer
Winkel. |
Wind, Seegang, Strom, Sog und Wassertiefe sind Faktoren
die sich auf die Manövrierfähigkeit des Bootes
auswirken. |
Beim Anlegemanöver von Sportbooten mit
rechtsdrehender Schraube ist die Backbordseite die günstigste, weil
bei Rückwärtsgang (Stoppen) das Heck nach dem Land hin
dreht. |